
Es geht dabei nicht nur um den Fortbestand der Bomlitzer Oberschule, sondern auch um Fehler im ersten Entwurf des Schulentwicklungsplans.
Die SPD habe im Rahmen eines Forums mit vielen Verantwortlichen in der Kinder- und Jugendarbeit vor Ort gesprochen. „Und wir fühlen uns bestätigt von der guten Bildungskette von der Krippe bis zur Oberschule vor dem Hintergrund einer besonderen Bevölkerungsstruktur in der Industrie gemeinde“, sagt der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Sebastian Zinke und malt aus, was aus Sicht der Sozial- demokraten eine IGS-Einführung bedeuten könnte: „Es wäre dramatisch, wenn ein Teil dieser Bildungskette aufgrund von möglichen Entscheidungen wegbricht.“
Denn die Bomlitzer Oberschule sei „inhaltlich eine richtig gute Schule“, wie SPD-Ratsfrau Annika Welke sagt, „das beweisen die im Landesvergleich richtig guten Ergebnisse“. Welkes Angaben nach machen 20 Prozent der Bomlitzer Schüler später noch ihr Abitur. Zinke folgert vor dem Hintergrund der integrativen Beschulung an der Oberschule, „dass wir früher für Bomlitz eine IGS wollten – und heute haben wir sie“. Das Motto kurze Wege – kurze Beine sei richtig, „an einer kleinen Schulen gibt es keine unsichtbaren Schüler, die in der Masse untergehen“. Zinke, der auch als Kreistagsabgeordneter fungiert, glaubt nicht, dass es derzeit einen Bedarf an einer IGS gäbe, sagte er mit Verweis auf die Walsroder Bemühungen.
Kein Verständnis hat die Bomlitzer SPD für den Investitionsstopp an der örtlichen Schule. Nach Landkreisberechnungen seien alleine am 40 Jahre alten Schulstandort in der Industriegemeinde Investitionen in Höhe von sechs Millionen Euro nötig, um die Schule „auf Vordermann“ zu bringen. „In dem Gebäude stecken konstruktive Fehler“, sagt SPD-Fraktionssprecher Raphael Bigus, „es herrscht ein ständiger Reparaturbedarf, die Außenwände etwa sind nicht dicht .“ Seine Ratskollegin Vera Kremer fragt provokant, „ob da bewusst nicht investiert worden ist?“ und Annika Welke ergänzt, „dass eine Bestandsgarantie für die Schule und ein gleichzeitiger Investitionsstopp sich widersprechen. Auch Bomlitz zahlt in die Schulbaukasse ein.“ Bigus habe das Gefühl, dass man den Schulstandort „abmanagen will, zumindest aber wird er stiefmütterlich behandelt“.
Defizite im ersten Entwurf des Schulentwicklungsplans sehen die Bomlitzer Sozialdemokraten schon bei den enthaltenen Schülerzahlen. So sei die Oberschule mit etwa 300 Schülern angeben, „es sind aber 340“, sagt Annika Welke, auch für Grundschüler weise der Plan zu niedrige Zahlen aus.