
Insgesamt sei die Summe der zusätzlichen Anforderungen sehr hoch und für manche Aufgabe seien die Lehrkräfte nicht ausgebildet, so die anwesenden Pädagoginnen. So fordere die per Gesetz festgeschriebenen Inklusion den Schulen einen erhöhten Einsatz ab. Zur hohen Zahl an Kindern mit Unterstützungsbedarf kommt eine steigende Zahl von Eltern hinzu, die beraten und unterstützt werden müssen. Zwar wird die Grundschule durch eine von der Förderschule abgeordnete Sonderschulpädagogin unterstützt, aber die Stunden reichen nicht aus. Inklusion sei eine wunderbare Sache, sind sich die Pädagoginnen einig, sie garantiere, dass niemand vom allgemeinen Schulsystem ausgeschlossen werde und die Kinder können wohnortnah beschult werden. Aber unter den Bedingungen, wie sie umgesetzt werden müsse, sei sie nur das Sparmodell einer guten Idee!
Zusätzlich müssen die Flüchtlingskinder beschult werden. Sie sprechen bei ihrer Ankunft kein Wort Deutsch und die Schulen müssen die Verständigungsprobleme aus eigener Kraft überwinden, da sie keine Dolmetscher zur Unterstützung bekommen und die Sprachförderstunden begrenzt sind. Oft fehlt es an Zeit, um sich ausreichend um diese Kinder kümmern zu können. Die in der Grundschule in Bomlitz praktizierte Eingangsstufe biete dafür die besten Voraussetzungen, um Inklusive Schule und die Beschulung der Flüchtlinge durchführen zu können. Zusätzlich sei die von der Gemeinde Bomlitz finanzierte Schulsozialarbeit eine feste Größe im Schulalltag. Ohne sie sei eine Beschulung mit den neuen Herausforderungen nicht möglich.
Sehr zufrieden zeigten sich die Pädagoginnen mit dem vielseitigen Nachmittagsangebot der Ganztagsschulen. Sie äußerten sich lobend über die gut auf die Schule vorbereiteten Kita-Kinder und über die Kooperation mit der Oberschule Bomlitz. Nach den Wünschen für die Zukunft befragt, hatten die Lehrerinnen schnell eine Antwort parat: bessere Planbarkeit – was geht, was bleibt, was kommt – und eine ausreichende Zuweisung von Lehrerstunden, um den Anforderungen der Inklusion gerecht werden zu können. Außerdem Erhalt der Schulsozialarbeit, des Waldbades und der Gemeindebücherei – alles freiwillige Leistungen der Gemeinde Bomlitz, aber unverzichtbar bei der Gestaltung des Unterrichts.“Das Gespräch hat gezeigt, dass der Erhalt der „Bomlitzer Bildungskette" mit den Kindertagesstätten, den Grundschulen, der Gemeindebücherei und der schulischen Sozialarbeit auch in Zukunft in den Fokus der Arbeit im Gemeinderat gehört“ fasste Sebastian Zinke, Vorsitzender der Bomlitzer SPD, den Abend zusammen.