
Walsroder Zeitung vom 02.09.2015: Rot heißt stehen, grün heißt gehen. Verkehrserziehung für Asylsuchende in Bomlitz. Kontaktbeamtin erklärt Verkehrsregeln Bomlitz.
Am vergangenen Donnerstagnachmittag trafen sich Familien aus Syrien, Serbien und Montenegro im „Treffpunkt Bomlitz“, um an einer Verkehrsbelehrung teilzunehmen. Dieser offene Treff für Flüchtlinge sei aus dem „Runden Tisch Asyl – Willkommenskultur braucht Willkommensstruktur“ entstanden, erklärte Sozialarbeiterin Cristine Idrizaj den Hintergrund. „Willkommenskultur“ – unter diesem Motto stand auch die Veranstaltung, die von der Kontaktbeamtin des Polizeikommissariats Walsrode, Susanne Söhlke, geleitet wurde. Sie gab den Flüchtlingen einen Kurs unter dem Motto: Die wichtigsten Verkehrszeichen auf einen Blick. „Die Resonanz ist recht groß“, sagte Idrizaj erfreut.
Mithilfe zweier Dolmetscher begann Söhlke, wichtige Verkehrszeichen für Fußgänger und Radfahrer zu erklären. Zuerst wurde auf Arabisch übersetzt und später auf Serbisch. Die Verständigung „mit Händen und Füßen“ half dabei allerdings ebenfalls.
Nach einer theoretischen Einheit in den Räumlichkeiten des Jugendtreffs Bomlitz ging es weiter mit der Praxis. Eine Wanderung durch die Bomlitzer Ortschaft stand an, auf der die Theorie in der Praxis veranschaulicht wurde. Zu den Übungen gehörten einfache Grundsätze, wie „Rot heißt stehen, grün heißt gehen“, oder „an der Bordsteinkante stehen und nach links, rechts, links sehen, dann erst gehen.“
Eine Gefahrenquelle – der Kreisel am Ortseingang (Kreisstraße 135) – wurde besonders intensiv besprochen und auch als praktisches Beispiel „umrundet“. Dort ist nur ein Fahrradstreifen eingezeichnet und für die ausländischen Gäste blieb lange die Frage offen, wie sie am geschicktesten auf die andere Straßenseite wechseln.
Nachdem Susanne Söhlke auch die Grundregel im Straßenverkehr, „Rechts vor Links“ erklärt hatte, konnten die aufmerksamen Zuhörer noch einige Fragen stellen. Neben der Frage, ob eine Fahrradlampe notwendig sei, ging es um Privathaftpflichtversicherungen und Alkoholkonsum im Straßenverkehr. Bereitwillig beantwortete Söhlke alle Fragen und brachte den Teilnehmern die Notwendigkeit einer Versicherung in Deutschland nahe. Auch Renate Brandes, Koordinatorin der Wilkommensgruppe in Bomlitz, bot sofort an, die Flüchtlinge beim abschließen einer Privathaftpflichtversicherung zu unterstützen.
Eike Willenbockel, ebenfalls ehrenamtlicher Mitarbeiter der Willkommensgruppe, resümierte die Veranstaltung mit den Worten: „Die Freundlichkeit und Dankbarkeit der Leute zu sehen, ist das Schönste“, und weiter: „Wir dürfen Asylsuchende nicht ausgrenzen, sondern müssen sie mehr integrieren, das versuchen wir mit Veranstaltungen wie dieser.“