
Walsroder Zeitung vom 28.02.2015:
Im Haushalt 60.000 Euro für Projekte.
Jarlingen und Ahrsen: Ortsversammlung zum Mitreden. Friedhofsgestaltung soll vorangehen.
Der Blick in die Runde am vergangenen Dienstag im Jarlinger Schafstall machte deutlich: Die Bürger haben Interesse daran zu erfahren, wie es mit den begonnenen Projekten Dorferneuerung, Flächennutzungsplanung und „Unser Dorf hat Zukunft“ weitergehen soll. Ortsvorsteher Ulrich Brandt freute sich über die Teilnahme von älteren und jüngeren Bewohnern, aber auch Neubürgern und sagte, dass es wieder Zeit sei, „einen Frontbericht im positiven Sinn zu geben“.
Jarlingen. Der Bomlitzer Bürgermeister Michael Lebid verdeutlichte mit Zahlen die bekannt schlechte finanzielle Situation der Gemeinde. Die Flinte ins Korn zu werfen, sei aber keine Option. Hoffnung biete die Aussicht auf neues Gewerbe. Wenn es allerdings im Herbst keine Perspektive mehr gebe, müsse über weitere Sparmaßnahmen nachgedacht werden.
Jarlingen-Ahrsen sei bei den Haushaltsberatungen einigermaßen gut weggekommen. Der Ortsvorsteher mache „einen guten Job“, sagte Lebid. Im Haushalt sind 60.000 Euro für Projekte vorgesehen. In Angriff genommen wird eine Innenbereichssatzung, um die Entwicklungsmöglichkeiten der Orte festzuhalten.
Mittel würden nach der Genehmigung des Haushaltes durch den Landkreis zur Verfügung stehen für die Straßenerhaltung und auch für die Dorferneuerung. Der Bommelser Weg stehe noch in der Agenda und soll bis Sommer 2015 fertig sein.
Brandt erinnerte im Zusammenhang mit der Dorferneuerung daran, dass bisher 26 Maßnahmen im privaten Bereich und 17 öffentliche Vorhaben gefördert wurden. Für die kleinen Ortschaften seien die 500.000 Euro, die in die Region geflossen seien, viel. Dringend sanierungsbedürftig sei noch die Straße Am Karbödel in Cordingen. Der Radweg von Jarlingen nach Ahrsen sei immer noch von Interesse. Wünschenswert sei die Anbringung von Schildern an der Warnau, wie im Bereich Ottingen im Landkreis Rotenburg geschehen. Brandt sieht in dem Hinweis auf den Namen ein Bewusstsein mit dem verbindenden Charakter. An den Brücken in Ahrsen, Benefeld und Borg könnten solche Hinweisschilder als Idee dazu aufgestellt werden.
Weiter wünschenswert sind 300 zu pflanzende Bäume entlang der Warnau, die als Hofeichen und Landschaftsbäume für Grün sorgen sollen. Dass die Wege und Straßen in Jarlingen und Ahrsen bei der Zusammenkunft immer wieder genannt wurden, liegt an ihrem Zustand. So sackt die Straße Am Fischteich vor und hinter der Warnau-Brücke stark ab und muss 2016 repariert werden. Eingesetzt werden sollen nach der Ausschreibung die bewilligten Mittel für den Bommelser Weg im Außenbereich, der als befestigter Forstweg dann befahrbar hergestellt werden soll.
Ein Relikt aus alten Zeiten ist die Eisenbahnbrücke der Eibia in Richtung Löverschen. Aufgrund der Höhe könnten die heutigen landwirtschaftlichen Maschinen nicht unter durch fahren, sagte Brandt. Die Brücke stelle ein Sicherheitsrisiko dar, das beseitigt werden müsse, so der Ortsvorsteher in seinen Ausführungen. Wer aber letztendlich für die Kosten aufzukommen habe, sei unklar. Deutlich wurde weiter: Nicht glücklich sind die Jarlinger mit der Fertigstellung der Buswendeschleife im Bereich Großer Kamp, wo es keine Orientierungsleuchten gebe. Ein Missstand, der unbedingt behoben werden müsse, sagte Brandt in Richtung der politischen Entscheidungsträger.
Politisch zu betrachten sei auch der Friedhof im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms. Dort wird geglaubt, dass es sich um den Parkplatz handele, der gestaltet werden müsse. Ein Irrglaube, denn es gehe bei der Dorferneuerung immer noch um die Friedhofsgestaltung mit anderen Bestattungsformen. Gedacht sei an die Ermöglichung von Baumbestattungen ab 2016, und dafür müsste dann die Fläche mit dem Baumbestand als naturbelassener Wald entsprechend hergerichtet werden. Als Begrenzung für den Friedhof wurde aus dem Kreis der Anwesenden eine Mauer aus Findlingen vorgeschlagen. Die Anschaffung einer neuen Orgel stehe außerdem an und soll mit finanzieller Unterstützung durch die Dorfgemeinschaft realisiert werden.
Auf die Frage, ob die Siegprämie aus dem Kreisentscheid „Uns er Dorf hat Zukunft“ noch vorhanden sei, antwortete Brandt, dass die 500 Euro noch in voller Höhe zur Verfügung stehen. Eine Verwendung sei noch nicht festgelegt. Da noch die Vorbereitungen für die Teilnahme am Landesentscheid anstehen, bat Brandt um Ideen, damit der Antrag eingereicht werden kann.
Bei der Versammlung wurde bekannt, dass sich die örtliche Landjugend wieder an der 72- Stunden-Aktion der Niedersächsischen Landjugend Ende Mai beteiligen will.