Wiesenstraße wird testweise geöffnet

Beide Argumentationen sind verständlich, ein Kompromiss sehr schwierig. "Unsere Aufgabe ist es, eine nachvollziehbare Entscheidung zu treffen. Alle Interessen werden wir nicht unter einen Hut bekommen", sagt Andreas Glück als Vorsitzender des Bauausschusses. 160 Leute haben die Forderung unterschrieben, die Uferstraße und Siedlungsstraße zu entlasten. Mit Nachdruck haben sich auch die Anwohner von Wiesenstraße, Im Hagen und Diekkamp gemeldet. Nun wird testweise geöffnet und der Verkehr gemessen.

Man habe aus den bisherigen Verkehrsmessungen Vergleichsdaten von Spielstraßen aus der Gemeinde. "Damit können wir nach der Verkehrsmessung in der Wiesenstraße beurteilen, ob die Verkehrsbelastung und die Geschwindigkeiten gestiegen sind und ob die Lage nicht mehr akzeptabel ist", so Glück weiter.

Wenn die Daten vorliegen würden, werde man einen SPDienstag oder eine gesonderte Informationsveranstaltung anbieten, um das Ergebnis vorzustellen. "Es gibt keine Vorentscheidung. Wir brauchen erst eine Datengrundlage, um eine vernünftige Abwägung und Entscheidung zu treffen. Und das werden wir dann auch tun."

 

Walsroder Zeitung vom 02.06.2014: Spielstraße bald offen für Durchgangsverkehr. Bauausschuss empfiehlt, probeweise Straßensperre abzumontieren / Mehr Verkehr am Kindergarten?

Während andere Kommunen händeringend nach Lösungen suchen, Durchgangsverkehr an Kindergärten und in sogenannten Spielstraßen zu vermeiden, geht die Gemeinde Bomlitz nun den umgekehrten Weg: Im Benefelder Neubaugebiet „Am großen Busch“ soll vorerst probeweise eine Straßensperre abmontiert werden, damit der Verkehr aus den nordwestlichen Wohngebieten Benefelds durch den verkehrsberuhigten Bereich an der Wiesenstraße entlang des Kindergartens „Im Hagen“ abfließen kann. Hintergrund der Empfehlung des Bauausschusses ist ein Antrag von Anwohnern aus umliegenden Straßen, die sich vom zunehmenden Verkehr aus dem Neubaugebiet „Am großen Busch“ belästigt fühlen. Dort sind zuletzt mehrere Einfamilienhäuser entstanden; Baufahrzeuge und Anliegerverkehr nutzen derzeit die Uferstraße und die Siedlungsstraße als Anbindung.

„Es ist bei der Planung der Neubaugebiete versäumt worden, für entsprechende Anbindungen zu sorgen“, verweist Bürgermeister Michael Lebid auf hausgemachte Probleme, den Verkehr aus dem Neubaugebiet für Anlieger schonend abfließen lassen zu können. Nun soll probeweise drei Monate lang der Verkehr in der Wiesenstraße laufen. „Wir werden Verkehrszählungen vornehmen, anschließend werden wir neu beraten. Die Entscheidung ist offen, es gibt keine Präferenz für eine dauerhafte Öffnung“, sagt der Bürgermeister. Bei Anwohnern, die mit ihren Familien ihr Haus in vermeintlich ruhigen und sicheren Sackgassen errichtet haben, dürfte die Entscheidung nicht für Begeisterung sorgen. Auch für den Kindergarten ist mehr Verkehr zu erwarten, „dort werden wir für verkehrsberuhigende Maßnahmen sorgen“, sagt Lebid.