Verdient und eindeutig: Michael Lebid wird mit 60,1 % wiedergewählt

Bürgermeister Michael Lebid ist bei der Wahl eindrucksvoll im Amt bestätigt worden. Mit 60,1 % ließ er seine beiden Mitbewerber mit 21,9 % und 18,0 % weit hinter sich. "Ich bin dankbar, dass ich einen solchen Vertrauensbeweis bekommen habe. Das ist eine Bestätigung unserer bürgernahen Politik in Rat und Verwaltung." Die Gegenseite machte weiter, wo sie im Wahlkampf aufgehört hatte, gratulierte dem Gewinner nicht und kommentierte: "Die Leute wollen weiter roten Mief statt frischen Wind.

Walsroder Zeitung vom 26.05.2014:
Lebid verteidigt Bürgermeisterstuhl souverän. Nicht die Spur von Wechselstimmung in Bomlitz. „Die Leute wollen weiter roten Mief statt frischen Wind“

Der neue Bürgermeister ist der alte – Michael Lebid bleibt auch nach seiner dritten Wahl erster Mann der Gemeinde Bomlitz. Mit 60 Prozent der Stimmen gegenüber seinen beiden Mitbewerbern bewies er Souveränität und verhinderte eine Stichwahl, die sich insgeheim die Unterstützer von CDU-Kandidatin Dr. Kathrin Wrobel und Einzelkandidat Ulrich Brandt gewünscht hatten. Groß war der Jubel bereits kurz vor 20 Uhr im Restaurant Rosmarin & Thymian, wo die SPD schon rechtzeitig angefangen hatte zu feiern. Mit einem „Machtwechsel“ hatte in Wirklichkeit niemand gerechnet – im schlimmsten Fall mit einer Stichwahl.

Drei Bewerber für das Bürgermeisteramt – damit stand in Bomlitz ein Sieger bereits schon vor dem Urnengang fest: der Wähler. Denn Demokratie lebt von der Möglichkeit, zwischen Personen, Programmen und Parteien zu wählen. Und bei den drei Bewerbern gab es echte Unterschiede, so dass es den Wählern eigentlich nicht schwerfallen konnte, die verschiedenen Profile zu erkennen.

Da war einmal der Amtsinhaber, seit 15 Jahren Bürgermeister in Bomlitz; ein SPD-„Urgestein“. Und es gab eine frühe Herausforderin von der CDU, Dr. Kathrin Wrobel, die schon im Herbst ihre Kandidatur bekannt gegeben hatte und versprach, für frischen Wind zu sorgen. Als dritter Bewerber komplettierte der Ahrsen-Jarlinger Ortsvorsteher Ulrich Brandt das Trio. Er war Einzelbewerber und sehr spät auf den Zug aufgesprungen – eigentlich, als der Wahlkampf schon im Gange war.

Von einer Wechselstimmung, die CDU-Kommunalpolitiker in der Gemeinde gespürt haben wollen, war dem gestrigen Endergebnis nichts anzumerken. 60 Prozent für den Amtsinhaber – und jeweils ungefähr 20 Prozent für die beiden Herausforderer – das spricht für ein klares „Weiter so“, um mal Teile des gegnerischen Wahlslogans aufzugreifen. Die meisten Bomlitzer wollten ihren Bürgermeister behalten – und eben keinen „frischen Wind“.

Enttäuscht zeigte sich Dr. Kathrin Wrobel gestern Abend aber dennoch nicht: „Die Leute wollen weiterhin roten Mief statt frischen Wind, das muss man akzeptieren. Das ist aber kein Grund, die Ohren hängen zu lassen.“ Sie werde die Kommunalpolitik der Gemeinde Bomlitz weiterhin beobachten und ihren Parteifreunden mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn „die Verwaltung versucht, sie mal wieder zu überfahren“. Den Wahlkampf werde sie als sehr wichtige und auch wertvolle menschliche Erfahrung verbuchen, „denn ich habe viele neue Freundschaften knüpfen können“. Nach einem Urlaub, so Dr. Wrobel, werde sie weiter als Rechtsanwältin arbeiten „und erhobenen Hauptes weiterhin Bürgermeisterin in Häuslingen sein“.

Ulrich Brandt reagierte auf Nachfrage ähnlich. Sein persönliches Ziel, Zweiter zu werden, habe er zwar nicht erreicht, aber dennoch habe ihm der Wahlkampf viel Spaß gemacht und auch Bestätigung gegeben. Heute Morgen sitzt Brandt übrigens wieder an seinem Schreibtisch im Innenministerium in Hannover, „das Leben geht weiter“.