Westerharler Straße: „Ein bisschen ‚was tut sich“

Die SPD-Fraktion hat in ihrem Antragspaket zur Verkehrssicherheit den Heidekreis unter anderem gebeten, die Einfahrt Fimmelsen (Westerharler Straße von Benefeld kommenden) zu überprüfen. Der Vorschlag der SPD war ein Überholverbot und eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Nun liegt eine Antwort vor: Ein Gefahrenzeichen "Kurve" soll aufgestellt werden, für mehr bestünde kein Handlungsbedarf. "Das ist wenigstens etwas", kommentiert Andreas Glück als Bauausschussvorsitzender, "aber dennoch nicht viel."

Der Heidekreis habe recht: Die Geschwindigkeitsüberschreitungen seien in diesem Bereich zwar erkennbar, gehören aber nicht zu den schlimmsten in der Gemeinde. "Auch die Messungen der Gemeinde zeigen dieses Bild. Es bleibt bei der Einschätzung der Verkehrsbehörde aber unberücksichtigt, dass diese deutlichen Geschwindigkeiten trotz einer Kurve erzielt werden und das Verkehrsaufkommen stark ist. Das alles trägt zu einer verschärften Verkehrssituation bei", erläutert Glück weiter. Man werde die Entwicklung weiter beobachten. Das Verkehrsprofil des Ortseingangs Fimmelsen ist auf dieser Website abgelegt (Infothek > Verkehrsmessdaten).

Am anderen Ende der Westerharler Straße (Kreuzung Kiebitzort Richtung Benefeld) sieht der Heidekreis gar keinen Handlungsbedarf. Die SPD-Fraktion schlug ein Stop-Schild vor: "Aus Westerharl kommend wirkt die Westerharler Straße an der Kreuzung Kiebitzort breit und wie eine Vorfahrtsstraße. Die Aufmerksamkeit für die notwendige Vorfahrtsgewährung wird durch die Warnung vor dem Bahnübergang abgelenkt. Ein Stop-Schild soll dafür sorgen, die Einfahrt in die Kreuzung sorgfältiger zu prüfen", heißt es in dem Antrag.

Es sei bekannt, dass an dieser Kreuzung Unfälle auch mit Personenschäden passiert seien. Dass der Landkreis gar keinen Handlungsbedarf sehen würde, sei irritierend, sagt Fraktionsvorsitzender Torsten Kleiber, passe aber zu den bisherigen Erfahrungen mit der Unteren Verkehrsbehörde.

"Der Heidekreis beurteilt – freundlich ausgedrückt – außerordentlich zurückhaltend verglichen mit anderen Landkreisen. Aber wir können bei einer Ablehnung der Behörde nichts weiter tun." So sei es auch bereits bei der Ausfahrt Bergstraße in Benefeld gewesen, wofür die SPD-Fraktion für die Parkbuchten links davon um ein eingeschränktes Halteverbot gebeten hat. Für das Schild sah man keine Begründung, es stünde aber frei, einen Verkehrsspiegel aufzustellen, so die Heidekreis-Antwort. "Wenn dort durch parkende Autos die Sicht versperrt wird und man herausfahren möchte, macht ein Verkehrsspiegel aber leider eine komplizierte Lage nur noch komplizierter. Wir hatten gehofft, dass man hilft, das Problem erst gar nicht entstehen zu lassen."

Beobachten, Verkehrsdaten messen und immer wieder zum Thema machen, wenn man eine Gefahrenquelle entdeckt hat, sei nun weiterhin die Vorgehensweise. "Wir werden nicht die Hände in den Schoß legen und weiter mit den Bürgerinnen und Bürgern diese Risiken besprechen. Den Landkreis werden wir trotz seiner generell restriktiven Haltung weiterhin jeweils um Unterstützung bitten", so Kleiber.