Rauchverbot auf Kinderspielplätzen beschlossen

Auf Antrag der SPD-Fraktion hat der Gemeinderat mit der aktualisierten "Gefahrenabwehrverordnung zum Schutz der öffentlichen Sicherheit" ein Rauchverbot auf Kinderspielplätzen beschlossen. "Das war indirekt bereits jetzt verboten, weil das Mitbringen gefährlicher Stoffe verboten ist", erklärt Vera Kremer vom zuständigen Sozialausschuss. "Aber es gibt Leute, die bestreiten, dass Zigarettenkippen enorm giftig sind. Wenn man jetzt jemanden direkt anspricht, hat man eine Handhabe."

Sueddeutsche.de vom 19.04.2011: "Viel Gift in der Kippe"

(…) Schon ein Zigarettenstummel pro Liter Wasser macht Fischen den Garaus, warnen nun Wissenschaftler von der San Diego State University (Tobacco Control, Bd.20, S.i25, 2011). Die Hälfte ihrer Fische starb, wenn die Forscher die Tiere vier Tage lang in Wasser hielten, in dem zuvor für einen Tag eine Kippe pro Liter geschwommen war.

(…) Gefährdet sind auch Menschen. Bei Kleinkindern kann schon eine verschluckte Kippe zu Vergiftungssymptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Längst fordert das Deutsche Kinderhilfswerk daher ein Rauchverbot auf Spielplätzen. Dies müsse aber durch Kampagnen und Hinweisschilder begleitet werden, betont Pötschke-Langer. So gibt es zwar in Bayern, Brandenburg und dem Saarland landesweite Rauchverbote auf Spielplätzen.

Dennoch wird die Sandkiste noch allzu oft als Ascher genutzt. So fand das DKFZ im vergangenen Jahr auf Würzburger Spielplätzen durchschnittlich 54 Kippen, während es in Mannheim (wo es kein Rauchverbot gibt) 114 waren. In Heidelberg mit seinem kommunalen Rauchverbot lagen nur 16 Kippen zwischen Wippe und Rutsche. Denn in der Neckarstadt weisen Schilder die Eltern schon am Spielplatzeingang auf ihre Verantwortung und das Recht der Kinder "auf gesunde Spielräume" hin. "Es ist so einfach wie erstaunlich", sagt Pötschke-Langer. "Schilder schützen Kinder."