
Zusätzlich wurden Astrid Holste geehrt, die mit einem ehrenamtlichen Verein die Ita-Wegman-Schule gegründet hatte. Der Schritt hatte Erfolg, aus dem Verein ist heute eine Schule hervorgegangen mit rund fünfzig Arbeitsplätzen, die ermöglicht, dass Kinder mit besonderem Förderbedarf vor Ort zur Schule gehen können.
Außerdem wurde Torsten Kleiber für sein jahrelanges Engagement in verschiedenen Vereinen und Institutionen als Einzelperson geehrt.
Walsroder Zeitung vom 11.06.2013:
"Ortsgeschichte erlebbar gemacht. Der Historiker Thorsten Neubert-Preine erhält den Bürgerpreis der Bomlitzer SPD."
Wenn die SPD in Bomlitz ihren Bürgerpreis verleiht, ist es nicht die Zeit für Polemik oder kleinkarierten Parteienstreit. So konnte der Ortsvereinsvorsitzende Sebastian Zinke auch zahlreiche Ratsleute anderer politischer Gesinnung im Saal der Ita-Wegman-Schule begrüßen, um die Ehrung vorzunehmen. Einigkeit herrschte am vergangenen Sonntag wohl auch darüber, dass der Preisträger 2013 der Auszeichnung würdig ist: Thorsten Neubert-Preine erhielt als Vorsitzender der Stiftung Geschichtshaus nicht nur 250 Euro, sondern auch eine Skulptur, die ein Schüler der 11. Klasse der Waldorfschule Benefeld gefertigt hatte.
Bereits vor der Preisverleihung hatte der SPD-Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil betont, dass auch im Bundestag unter den Parteien Einigkeit herrsche, dass das Ehrenamt gestärkt werden muss. "Gerade jetzt im Hochwasser wird wieder einmal deutlich, wie wichtig das Ehrenamt ist. Aber wir brauchen auch die Hinweise aus der Praxis, wo es vielleicht auch noch hakt", sagte der Abgeordnete.
Da wusste der mittlerweile fünfte Preisträger der Bomlitzer Auszeichnung noch nichts von seinem Glück: Denn überrascht war Thorsten Neubert-Preine schon, als sich bei der Laudatio Zinkes immer mehr herauskristallisierte, dass mit den hübschen Worten wohl er selbst als Geschichtshaus-Vereinsvorsitzender gemeint ist. "Ich habe es wirklich nicht gewusst", sagte Neubert-Preine, "aber ich freue mich sehr."
In seiner Laudatio begründete Sebastian Zinke die Auswahl des Preisträgers, weil Neubert-Preine als Historiker einen wichtigen Dienst für die Gemeinde geleistet habe. "Derjenige, der ein Ziel hat, muss wissen, wo er herkommt", sagte Zinke, "und viele Bürger, die hier wohnen, haben eine besondere Geschichte. Sie sind hierher gekommen, weil es hier Arbeit und Wohnraum gab", sagte der Vorsitzende, aber es brauche Menschen, die diese Geschichte ausgraben und erlebbar machen – und dabei sei Neubert-Preine ein Glücksfall für die Gemeinde.
Genau vor zehn Jahren hatte Neubert-Preine den Geschichtshaus-Verein gegründet, seit dem hat der Historiker, der auch als Autor für die Walsroder Zeitung schreibt, zahlreiche Veröffentlichungen, Vorträge und Führungen angeboten – mit regelmäßig großem Interesse aus der Bevölkerung. "Das hat er alles kostenlos gemacht", stellte Zinke die ehrenamtliche Tätigkeit Neubert-Preines heraus, der zuletzt den Geschichts- und Erinnerungspfad in der Eibia konzipiert hatte.
Dass es den Verantwortlichen der Bomlitzer SPD in der Praxis tatsächlich nicht immer ganz leicht fällt, den parteiübergreifenden und möglichst neutralen Bürgerpreis zu vergeben, machte eine zweite Ehrung deutlich: Torsten Kleiber, dessen Name im Zusammenhang mit der diesjährigen Preisvergabe offenbar auch des Öfteren gefallen war, erhielt als Dank für seine vielfältige Arbeit in verschiedenen Organisationen einen Blumenstrauß. Zinke erläuterte, dass der Fraktionsvorsitzende der SPD im Bomlitzer Rat ebenfalls prima ins "Preisträger-Schema" gepasst hätte, "aber das hätte schon ein bisschen doof ausgesehen. Es muss dennoch niemand aus der SPD austreten, um diesen Preis erhalten zu können."