
"Die Nachbarn erzählten, dass sie am Wochenende nicht da wären. Trotzdem waren die Rolläden Samstag Abend noch oben, und wir sahen erst Licht in der Küche und dann Licht im Wohnzimmer", berichtete nach dem SPDienstag ein Teilnehmer. Außerdem habe ein unbekannter Pritschenwagen in der Nähe geparkt. "Wir riefen an, und schließlich nahm der älteste Sohn ab, der offensichtlich nicht mit der Familie weggefahren war." So hatte sich alles aufgeklärt, aber hätte niemand abgenommen, hätte man die Polizei verständigt.
Eine wachsame Nachbarschaft sei zwar keine Garantie, aber ein Baustein von vielen Präventionsmaßnahmen, die man beherzigen müsse, um insgesamt sicherer zu wohnen, erklärte Nico Aigner vom SPD-Ortsverein.
Walsroder Zeitung vom 10.03.2012:
Keine Chance mehr für Einbrecher. Wie man ungebetenen Einsteigern einen Riegel vorschiebt: So schützen sie Ihr Zuhause richtig.
Dieter Bohlen, Heino oder Fußball-Nationaltorwart Manuel Neuer – die Liste der Prominenten, die in jüngster Zeit Opfer von Hauseinbrüchen wurden, ist lang. Doch es trifft natürlich nicht nur wohlhabende Prominente, sondern auch Otto Normaleigentümer. Für den gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte: Die Zahl der Einbrüche in Deutschland steigt – im Jahr 2010 um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aber: Die Technik zum Schutz der eigenen vier Wände wird immer weiter verbessert. Tipps für einen wirksamen Einbruchschutz.
Wer sich wirksam schützen will, sollte sowohl das übliche Vorgehen der Täter als auch die Schwachstellen des eigenen Hauses kennen. Dazu wird erst einmal mit einigen Vorurteilen aufgeräumt. So wird keineswegs am häufigsten mitten in der Nacht eingebrochen, sondern zwischen 16 und 22 Uhr. Die frühe Dunkelheit im Winter begünstigt einen Anstieg der Hauseinbrüche. Bevorzugte Angriffsziele sind Terrassentüren (50 Prozent) und Fenster (33 Prozent). Allerdings schlagen die Täter – anders als in Fernsehkrimis – dabei selten eine Scheibe ein. Zu hoch sind der damit verbundene Lärm und das Risiko, entdeckt oder verletzt zu werden. In mehr als der Hälfte der Einbruchsfälle werden Türen oder Fenster einfach aufgehebelt. Das ist meistens auch nicht besonders schwer: Ein nicht speziell gesichertes Fenster kann auch ein Laie mithilfe eines großen Schraubendrehers aus der Verankerung wuchten. Doch dem lässt sich – im Wortsinn – ein Riegel vorschieben.
Ein Drittel aller Einbruchsversuche scheitert, wenn Sicherheitstechnik vorhanden ist. Faustregel: Je mehr Zeit und Energie ein Einbrecher investieren muss, um in ein Haus einzudringen, desto höher ist die Chance, dass er aufgibt. Denn Einbrecher wollen schnell, ohne viel Aufsehen und ohne Lärm an ihr Ziel. Klappt dies nicht in den ersten fünf Minuten, verschwinden sie meist. Hausbesitzer müssen also Hindernisse schaffen, die es potenziellen Eindringlingen möglichst schwer machen.
Die Beratungsstellen der Kriminalpolizei empfehlen deshalb immer mechanische Sicherungstechnik als Basisschutz für Privathäuser, nie allein eine Alarmanlage. Diese Mechanik sollte vor allem bei den Schwachstellen wie Terrassentüren, Fenstern und Haustüren ansetzen. Gute mechanische Sicherungen sind nicht geräuschlos zu überwinden. Solche Lösungen sind auch nachträglich installierbar. Rund 2000 Euro muss man für eine effiziente einbruchhemmende Grundsicherung veranschlagen.
Sicherheit bei Fenstern heißt, dass es rundum verlaufende Sicherheitsverriegelungen mit möglichst vielen Schließpunkten gibt. Dafür besonders geeignet sind sogenannte Pilzkopf-Zapfen, die beim Verriegeln in das Stahlschließblech des Fensterrahmens greifen. Und: Fenster in Kippstellung sind für Einbrecher eher Einladung als Hindernis.
Fensterbeschläge kann man auch von einem Fachbetrieb nachrüsten lassen. Wichtig bei Türen: Das Zylinderschloss sollte bündig mit dem Türbeschlag abschließen, damit es nicht mit einer Zange herausgezogen werden kann. Mehrfachverriegelungsschlösser verbessern die Sicherheit.
Elektronische Alarmanlagen können die mechanischen Sicherungsmaßnahmen gut ergänzen. Man unterscheidet dabei zwischen der sogenannten Fallenüberwachung, bei der bestimmte Bereiche durch einen Bewegungsmelder kontrolliert werden, und der Außenhausüberwachung, die über Kontakte an Fenstern und Türen erfolgt. Statt Verkabelung kommt dabei heute meist moderne Funktechnologie zum Einsatz, externe Sirenen sind oft nicht mehr vorgesehen. Ausgelöst wird ein interner oder telefonischer Alarm. Alarmanlagen mit fixer Basiskonstellation zum Selbsteinbau gibt es schon im zweistelligen Euro-Bereich. Installation und Wartung überlässt man aber trotzdem besser einer Fachfirma.