Teure Haustürgeschäfte mit Senioren

Ein Pritschenwagen mit fremdem Kennzeichen und ohne Firmenaufschrift fährt vor. Eine Art Vorarbeiter steigt aus, klingelt bei einer alleinstehenden Seniorin und bietet die Leistungen seiner Mannschaft an: Alle Gehwegplatten rund ums Haus würden mit einem Hochdruckreiniger gesäubert werden zum Komplettpreis von 200 EUR. Das Angebot gelte nur für heute, man solle sich schnell entscheiden.
Bei der Begehung fällt noch die Treppe auf. Die könne man auch gleich mit reinigen, dann für insgesamt 600 EUR. Ach ja, und wissen Sie ’was? Die Wände spritzen wir Ihnen auch gleich ab, dann kostet es komplett „nur noch“ 850 EUR. „Sie haben doch so viel Geld im Haus? Oder wollen Sie noch eben zur Bank fahren?“, fragt der Vorarbeiter mit Nachdruck.
Kein Beispiel aus „Vorsicht, Falle!“, sondern so ist es (sicherlich nicht zum ersten Mal) passiert in Bomlitz in dieser Woche. Die Seniorin hatte Glück, Verwandtschaft kam und warf die „Handwerker“ ’raus. Einen Abschlag von 120 EUR hatte sie bereits bezahlt, natürlich ohne Quittung. Mindestens zwei weitere Seniorinnen zahlten für Leistungen 600 EUR und mehr.